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 Geschrieben von JEFF MALLORY

Der Weg aus der Hoffnungslosigkeit
nach Hoffnungsdorf.

DER ROTE VOGEL DER HOFFNUNG

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Der rote Vogel saß vor mir auf der Fensterbank. Ich weiß nicht, wie lange es schon dort war, vielleicht Stunden, soweit ich weiß. Seit Papa gestorben war, war mir nicht mehr bewusst gewesen, dass um mich herum viel los war. Mama hat immer gesagt, ich halte mich an Papas Rockschößen fest und lasse ihn nie zu weit kommen. Es schien, als hätte er die ganze Welt mitgenommen, als er vorbeiging, und ich war verloren. Ich hätte fast aufgehört, dieses Buch hier zu schreiben, weil es sich anfühlt, als wären die Worte heute so reichlich und müde vom übermäßigen Gebrauch. Aber ich schreibe weiter und riskiere, dass Sie denken, es sei nur ein Klischee, aber hören Sie mein Herz. Sie sind nicht. Sein Hinscheiden entzog dem Regenbogen die Farbe und der Musik die Melodie. Ich konnte den Weg zurück ins Leben nicht finden, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich war. Ich war irgendwo zwischen dem Land der Lebenden und dem, wo Daddy jetzt war. Ich war noch nie hier gewesen.
 
Der rote Vogel wurde mir nur bewusst, weil er ans Fenster klopfte. Es war ein kalter Dezembertag, und die Blätter lagen auf dem Boden, alles, was von der Herrlichkeit des Herbstes übrig blieb, war jetzt ein mattbrauner Teppich aus verrottenden Blättern. Der Himmel war grau, zumindest habe ich das so in Erinnerung. Der Himmel schien in letzter Zeit immer grau zu sein. 
 
Die rote Explosion kam in Sicht, und als er mit dem Schnabel auf das Glas tippte, starrten wir uns an. Oft sind es die unerwarteten, scheinbar unbedeutenden Ereignisse, die große Veränderungen auslösen. Ich wusste es damals nicht, aber der kleine Vogel klopfte nicht einfach an das Glas, sondern pickte an dem Kokon der Trauer, in dem ich gefangen war, wie ein Vogel, der an der Schale pickt, wenn es Zeit ist, geboren zu werden. In meiner Trauer bildeten sich Risse, obwohl ich es nicht wusste.

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